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05.08.2017, 01:02 Uhr
Spargel satt und Gartenkunst
Tagesausflug der Senioren-Union Ludwigsburg und Umgebung nach Schwetzingen


Kulinarische und kulturelle Genüsse der Extraklasse bot ein Ausflug der CDU Senioren-Union Ludwigsburg und Umgebung in Deutschlands Spargelmetropole Schwetzingen. Fast 50 Teilnehmer freuten sich nicht nur über ein reichhaltiges und schmackhaftes Programm, sondern auch über herrliches Sonnenwetter.

Foto: Susanne Engel

„Bis Johanni - nicht vergessen - sieben Wochen Spargel essen“, heißt das Motto in Schwetzingen, der liebenswerten Kleinstadt im Herzen der Kurpfalz, wenn von April bis Juni in der ganzen Region das Spargelfieber herrscht. Dass man sich von dieser Art Fieber gern anstecken lässt, zeigte sich schon bei der Ankunft der Reisegruppe in Schwetzingen: Interessiert lauschten alle bei einem Stadtrundgang den Worten der Spargelfrau, die - in ein historisches Kostüm gekleidet - ihr facettenreiches Spargelwissen zum Besten gab.

 

Weiter ging es mit dem Bus auf einen Spargelhof. Ein Rundum-Spargelerlebnis für alle Sinne stand nun auf dem Programm. Der Hofverwalter gab die Geheimnisse eines gelungenen Spargelanbaus preis und zeigte den Gästen die Besonderheiten eines echten Pfälzer Spargelackers. Eine „Freiwillige“ durfte unter Anleitung einige Spargelstangen stechen und bekam dafür den Beifall der ganzen Gruppe. Anschließend ließ sich in der Sortierhalle bewundern, wie die Tagesernte gewaschen, klassifiziert und bei Bedarf auch geschält wird. Viele flinke Hände sind dabei aktiv, die heutzutage allerdings von spezialisierten Maschinen unterstützt werden. Inzwischen war es Mittag geworden und der Gaumen sollte nicht länger schmachten: In der Hofschänke wurde ein köstliches Spargelbüffet serviert, das keine Wünsche offenließ.

 

Der Nachmittag bot weitere, wahrhaft fürstliche Höhepunkte: der Besuch des Schlosses und Schlossgartens in Schwetzingen. Beide bilden mit der historischen Altstadt ein einzigartiges Ensemble, das viele Touristen anzieht. Die Schlossanlage mit ihrem prachtvollen Garten bedeckt im Herzen der Stadt eine Fläche von mehr als 72 Hektar. Der bezaubernd schöne Park mit seinen Pavillons, kleinen Tempeln und Skulpturen, mit Wasserspielen und Brunnen wurde im 18. Jahrhundert nach den Visionen des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz (1724-1799) angelegt. Carl Theodor war es auch, der in Schwetzingen den Spargel zielstrebig kultivieren ließ, nachdem hundert Jahre zuvor Kurfürst Karl Ludwig das in Frankreich um diese Zeit bereits beliebte „weiße Gold“ erstmals in seinem Gemüsegarten anpflanzte.

 

Die vollkommene Verbindung aus geometrischem und landschaftlichem Stil im Schwetzinger Schlossgarten gehört zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst und ist zugleich das am besten erhaltene Beispiel einer fürstlichen Sommerresidenz der späten Barockzeit. Wie durch ein Wunder wurde die Anlage weder im ersten noch im zweiten Weltkrieg zerstört. Bei einer Führung durch das Schloss ließen sich die anhand von Inventarbüchern nachgebildeten kurfürstlichen Appartements, Gesellschaftsräume und das bezaubernde Hochberg-Appartement bewundern. Dieses ist benannt nach Luise Karoline von Hochberg, der Ehefrau von Markgraf Carl Friedrich von Baden, die die Räume Anfang des 19. Jahrhunderts im damals modernen Empire-Stil einrichten ließ.

 

Mit einem Spaziergang durch die wunderschöne Gesamtanlage, einer Tasse Kaffee auf dem Schlossplatz und einem gemütlichen Austausch über die herrlichen Erlebnisse des Tages klang der Ausflug aus, bevor die Reiseteilnehmer wieder mit dem Bus zurück nach Ludwigsburg fuhren.

 

Reinhild Berger

SU Stadtverband Ludwigsburg und Umgebung

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