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30.04.2017, 23:34 Uhr
Über das neue Pflegestärkungsgesetz kompetent informiert
Informationsveranstaltung der Senioren-Union über das neue Pflegestärkungsgesetz


Heute gesund und morgen pflegebedürftig? “Pflege” ist somit ein zentrales Thema, das jeden treffen kann, sei es als Pflegebedürftiger oder als Angehöriger – aber auch als Pflegekraft in stationärer oder häuslicher Pflege. Aktuell wurde dieses komplexe Thema mit der seit 2017 geltenden Reform des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes (PSG II) auf Einladung der Senioren Union Ludwigsburg und Marbach-Bottwartal durch den Referenten, Herrn Peter Neskovic, im vollbesetzten Saal des Albert-Knapp-Heimes Ludwigsburg umfassend und kompetent beleuchtet.

“Grundlegend neu ist die Einführung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der sich stärker an den Bedürfnissen jedes einzelnen Menschen und seiner individuellen Lebenssituation orientiert und  seine individuellen Beeinträchtigungen und Fähigkeiten berücksichtigt”, so Neskovic in seinem einleitenden Referat, der durch die neuen Pflegegrade das Leistungssystem jetzt als genauer und gerechter ansieht. Pflegebedürftige würden jetzt gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, unabhängig davon, ob sie von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen betroffen seien.

 

Sodann erläuterte der Referent an einzelnen Beispielen die Leistungsbeträge der Geld- und Sachleistungen in ambulanter und stationärer Pflege und erklärte den Eigenanteil, der künftig festgeschrieben sei und der sich auch bei Einstufung in einen höheren Pflegegrad nicht verändere. Durch die Erweiterung der Pflegegrade hätten jetzt auch in der häuslichen Pflege Demenzkranke einen Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Die Stärkung der häuslichen Pflege sei ein zentrales Anliegen der Pflegereform, die es den Menschen erlaube, möglichst lange zu Hause leben zu können und dort gepflegt zu werden.

 

In der Diskussion mit den Teilnehmern kam deren Sorge zum Ausdruck, wie weit die Leistungen der Pflegeversicherung reichen und wann Angehörige oder Eigentum zur finanziellen Sicherung herangezogen werden. “Die Pflege ist ein Lebensrisiko”, so Neskovic, welchem jeder durch weitere persönliche und private Vorsorge entgegenwirken könne. Hierzu seien individuelle Beratungen notwendig, die die persönliche Situation der Menschen berücksichtige.

 

Zum Abschluss bedankte sich die Senioren-Union beim Heimleiter, Herrn Bernhard Wandel, für die Gastfreundschaft in seinem Hause. Dieser sieht allerdings die Politik in der Pflicht, die seiner Meinung nach die Personalgestellung in den stationären Pflegeeinrichtungen nicht ausreichend in diesem Gesetz verankert habe und mahnt hierfür Verbesserungen an.

 

Ingeborg Choeb

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

Senioren-Union der CDU

Stadtverband Ludwigsburg und Umgebung